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Meine mittlere Tochter Resi ist im zweiten Lehrjahr als Bäckerin.  Sie ist sehr engagiert in ihrer Ausbildung und hat daher nur noch wenig Zeit für Ihr Hobby, Pferde.  Trotzdem hat sie sich die Zeit genommen, um weit über 100 Unterschriften zur Petition beizutragen.  Ein Versuch Unterschriften zu sammeln ist auch ihr Referat für das Fach Deutsch an der Berufsschule.

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Liebe Klassenkameraden!

Mein Referat ist nicht über irgendein Thema, das ich mir ausgesucht habe.  Nein, es dreht sich um etwas, das meine Familie und viele andere Menschen nicht nur beschäftigt sondern mehr oder weniger stark betroffen hat.

Es fing im Herbst 2005 alles als ein Medienereignis an.  Zwei Überschriften als Beispiel:

In der Berliner Zeitung stand: „Wir sind umzingelt. Das Virus nimmt Deutschland in die Todes-Zange“

Im Handelsblatt: „Vogelgrippe kreist Deutschland ein“

Ja, mein Referat hat die Vogelgrippe zum Thema bzw. eigentlich das, was die Medien, Politiker und Bürokraten aus dieser uns schon seit mindestens 150 Jahren begleitenden Krankheit gemacht haben.  Alle haben aus einer Mücke einen Elefanten gemacht und jeder zu seinem eigenen Nutzen.  Leiden tun darunter

* das Gefügel auf der ganzen Welt (nicht nur 200 Millionen getötete Tiere, sondern auch alle die die monatelang oder in sogenannten Risikogebieten auf Dauer eingesperrt sind)

* seine Halter, die ihre Tiere unter gesetzlichem Zwang quälen und / oder Keulungskommandos ausliefern müssen

* verantwortungsbewußte Konsumenten, die keine Lebensmittel aus artgerechter Haltung mehr kaufen können

* Kinder und naturverbundene Erwachsene, die keine Hühner und Gänse mehr sehen bzw. beobachten können, wenn sie an Bauernhöfen vorbeigehen

* zukünftige Generationen, die nicht mehr auf die derzeit noch bedingt verfügbare Rassevielfalt werden zurückgreifen können

* die Steuerzahler, der die Impfstoffe und die Entschädigungen an die Landwirte sowie die ganzen Suchaktionen usw bezahlen müssen

* die Landwirte und im Bereich Geflügelzucht tätigen Selbständigen und Arbeitnehmer, deren Aufgaben, Einkommen, zum Teil sogar Lebensinhalte, gänzlich wegfallen oder nach Polen und in andere EU-Länder verlagert werden

* die ganzen von Medien, Politikern und Behörden total verunsicherten Städter, die durch fehlenden Bezug zur Landwirtschaft, die angebliche Gefahr für Leib und Leben so überschätzen, daß sie wirklich zum Teil panische Angst haben.

All das als Ergebnis einer sensationslüsternen Presse?  Nein, sicherlich nicht.  Die Medien profitieren zwar kurzfristig davon durch höhere Auflagen und Einschaltquoten, die wiederum zu höheren Einnahmen führen, weshalb sie sich auch egal ob, BSE, einstürzenden Hallendächern oder eben Vogelgrippe, mit Schauermärchen gegenseitig versuchen zu überbieten.  Gut recherchierte auf Fakten beruhende Beiträge würden hier nur stören.  Aber die Medien müssen immer wieder weiterziehen, weil ein vom Leben gelangweiltes Publikum immer wieder neue Reize braucht.  Die Medien sind also auch selbst Getriebene, die immer wieder neue Sensationen schaffen müssen.

Also wer profitiert, denn noch davon?

Da wären:

* Politiker

* Behörden

* einige wenige Unternehmen

Politiker sehen sich heute, anders als vor 150 Jahren, nicht mehr als Vertreter des Volkes, sondern im besten Falle als Übermenschen, die das Volk vor sich selbst schützen müssen (weshalb es in Deutschland ja auch keine Abstimmung über Euro und EU-Erweiterung usw. gab).  Deshalb oder aus niedrigeren Gründen leben sie unter dem Wahn alles kontrollieren zu müssen. Dabei ist jeder (meist freiheitlich / unabhängig denkender) Bauer, jeder Handwerker, jeder Kleinunternehmer im Weg.  Diese gilt es – trotz gegenteiliger -Lippenbekenntnisse zu dezimieren. 

Behörden leben zum größten Teil davon, daß sie regulieren, kontrollieren, umverteilen.  Je mehr es zu regulieren, kontrollieren, umverteilen gibt, desto mehr Behördenmenschen wird es geben, desto größer wird die Macht der einzelnen Leiter, der Behörde allgemein.

Es gibt aber einzelne Behörden, die besonders davon profitieren, z.B. das Friedrich-Löffler-Institut. Bisher fast gänzlich unbekannt, ist man nicht nur in aller Munde, kann die Puppen tanzen lassen, nein, auch finanziell ist man fein raus.  Zusätzliche 150 Millionen Euro darf man jetzt investieren, zusätzliche Haushaltsmittel in 8-stelliger Höhe stehen zur Verfügung.  Außerdem hat man angeblich innerhalb von wenigen Monaten einen Impfstoff, der auf Gentechnik beruht, entwickelt.  Der maßgeblich vom FLI mitkreierte Vogelgrippespuk ist ein wahrer Goldregen für diese Behörde und kann es auch bleiben.  Und unser Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister, der die Gentechnik befürwortet, ist entweder zu dämlich, um diesen Interessenskonflikt nicht zu sehen oder er nutzt ihn zu seinen Gunsten.  Auf jeden Fall hat er das FLI beauftragt jeden Monat die Gefahrenlage einzuschätzen, die von der Vogelgrippe ausgeht.  Von dieser sicherlich „absolut objektiven“ Beurteilung macht er die Zukunft der Freilandhaltung abhängig.

Es gibt viele Unternehmen, die von der Geflügelwirtschaft leben, aber nur wenige, die so richtig erfolgreich sind, denn Landwirtschaft ist heute ein wirtschaftlich schwieriges Gebiet, wie man an dem großen Bauernsterben erkennen kann.  Zu diesen Firmen mit enormen Chancen, gehören solche die eine marktbeherrschende Position erzielen wollen und können.  Dazu gehören solche, die es schaffen Patente auf Leben zu bekommen (durch Gentechnik oder andere Mittel).  Im Saatgutbereich ist es heute schon so, daß manche Anbieter es verbieten, andere es saatguttechnisch unmöglich machen, daß der Bauer Saatgut von der Ernte für die nächste Aussaat verwendet.  Ähnliches ist im Geflügelbereich angedacht, wo es in vielen Ländern schon in wenigen Jahren Brütereien mit mehr als 50% Marktanteil geben wird.  Diesen Firmen sind die kleinen unabhängigen auf Agrodiversität drängenden Bauern ein Reisnagel im Hintern.

Mehr als ein Reisnagel im Hintern sind die Biobauern und Geflügelzüchtern Unternehmen wie der PHW Gruppe (Wiesenhof).  Diese Ewiggestrigen, die noch an kleinbäuerlicher und artgerechter Landwirtschaft hängen, wollten doch tatsächlich die Käfighaltung verbieten, propagieren die Freilandhaltung.  Das Bundesverfassungsgericht hatte 1999 die Käfighaltung als unrechtmäßig verboten.  Ende 2007 sollte sie nun endlich auslaufen.  Es wurde die Kleinvoliere geschaffen, mit einem „phänomenalen Platz“ von nicht unter einem DIN A4 Blatt pro Henne wie jetzt sondern um  eine ganze Handbreit mehr!  Daß dieser „Segen“ für die gequälte Kreatur nicht richtig erkannt werden würde war wohl einigen klar.  Die Kleinvoliere mußte also als lebensrettende Maßnahme für uns Menschen verkauft und erkannt werden, als viel besser als die lebensgefährlichen Freilandhühner.  Und so kam es dann auch, zur gleichen Zeit als die Aufstallungverordnung erlassen wurde, wurde die Kleinvolierenhaltung abgesegnet.  Da Gänse nur in Freilandhaltung zu züchten sind (der Deckakt setzt ein Gewässer voraus), wird Wiesenhof groß in Polen einsteigen, mit einer Brüterei.  Dort kann man dann sogar mehr Geld verdienen als in Deutschland, und keiner kann es einem übel nehmen, man war ja gezwungen.

Zum Schluß ein paar Zahlen und Fakten in Stichpunkten:

* In Deutschland hat man trotz Suche mit Tornados (wie kam man eigentlich auf diese blödsinnige Idee?) und des Aufrufes

jeden toten Vogel zu melden im letzten Winter nur ca 300 Wildvögel gefunden die H5N1 in sich trugen (Wie viele hätte man im

Winter davor bei einer ähnlichen Vorgehensweise gefunden)?

* Die Zahl der Menschen, die weltweit an der Vogelgrippe gestorben sind:  130

Zum Vergleich die Todesfälle in Zusammenhang mit anderen Gesundheitsrisiken.
- normaler Grippe    Deutschland jährlich    3.000 – 16.000 Todesfälle

- Autounfällen        Deutschland jährlich    5.000 – 7.000 Todesfälle

- Rauchen        Deutschland jährlich    70.000 bis 140.000 Todesfälle

- AIDS            weltweit seit 1981  65.000.000 Infizierte,  25.000.000 Todesfälle

* Die Zugvögelbewegungen sind auf der nördlichen Erdhalbkugel im Herbst von Norden nach Süden (also Richtung Wärme bzw mit der sich zurückziehenden Wärme) und im Frühjahr in die Gegenrichtung (mit der zunehmenden Wärme).  Der Virus hat sich aber von Osten nach Westen ausgebreitet, weshalb anzunehmen ist, daß nicht Zugvögel sondern der Mensch (z.B. in Form von Handel) für die Verbreitung sorgte. 

* Der erste Ausbruch in Deutschland wurde von Rügen berichtet, ganz in der Nähe von Forschungseinrichtungen des

Friedrich-Löffler-Institutes, zu einem Zeitpunkt, da dort keine Zugvögel unterwegs waren.

* Tauben mußten während der Zeiten der Stallpflicht nicht aufgestallt werden, angeblich weil sie nicht gefährdet / gefährlich sind.  Nach dem Geflügelgrippefall in Wermsdorf wurden aber die von Züchtern gehaltenen Tauben getötet, von der Aufstallung sind sie aber auch heute noch befreit.  Wer kann mir das erklären?  Übrigens wurden Katzen in den Sperrgebieten nicht getötet, obwohl einige  Artgenossen tatsächlich den Virus in sich trugen.  Logisch oder?

* Seuchen breiten sich bei Menschen und Tieren immer dort aus, wo Lebewesen nahe auf einander leben.  Daher ist die

Stallhaltung die ideale Brutstätte für die Viren.  Bei dem einzigen Fall in Deutschland unter Nutzgeflügel konnte kein

Kontakt zu Wildvögeln nachgewiesen werden.  Fragt Ihr Euch auch ... ?

Mein Vater hat im April eine Petition an den Petitionsausschuß des Bundestages eingereicht, in dem er fordert, daß die Freilandhaltung deutschlandweit wieder so erlaubt wird, wie sie noch vor einem Jahr möglich war.  Über die internet-Seite    www.gegen-stallpflicht.de    hat er seit dem 01.Mai online über 1.000 Unterschriften gesammelt, insgesamt haben wir über 4.000 zusammengetragen.  Ich bitte Euch auch um Eure.  Eine Liste habe ich dabei.

Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an uns
Telefon: +49 (0)9279 923444   -   E-Mail: post@gegen-stallpflicht.de
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