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Leider hat die Moderatorin in der Einleitung zu dem Bericht gesagt: "Deshalb gilt zum Schutz der Tiere die Stallpflicht" Damit ist alles spätere an sich ein Scheingefecht. Auch die gleich anschließende Frage "Doch ist diese Stallpflicht wirklich sinnvoll?" ändert daran nichts. Es wurde damit leider die unredliche Argumentation der Politik als Tatsache dargestellt. Im Interview hatte ich auf Wermsdorf verwiesen, wo die im Freiland lebenden Gänse nicht infiziert wurden, aber die Puten im Stall schon. Man hat leider hiervon keinen Gebrauch gemacht.
"Auf Grund der Vorfälle waren die Politiker in der Pflicht Menschen und Tiere zu schützen." sagt auch Svenja Lassmann, nachdem sie vorher aufzeigte, wie gering die Anzahl der infizierten Tiere, die man gefunden hat, war, obwohl man in ganz Deutschland "fast wie besessen" gesucht hatte. Diese Schlußfolgerung ist für mich nicht nachvollziehbar.
"Aus diesem Grund will Seehofer die Stallpflicht nach und nach nur auf Vogelgripperisikogebiete beschränken." heißt es später. (Frau Lassmann bezieht sich hier auf Aussagen wie die erhöhten Importe von Geflügel aus dem Ausland.) Wir wissen, daß Minister Seehofer die Freilandhaltung auf Dauer verbieten wollte. So ist diese Aussage einfach falsch. Und ob er tatsächlich am Ende diese Quälerei "nur" in Risikogebieten erzwingen wird, werden wir abwarten müssen.
"Die Stallpflicht hat vielen tausend Tieren das Leben gekostet und es ist ja nicht geklärt, ob sich die erkrankten Tiere ohne Stallhaltung angesteckt hätten." Diese Formulierung ist sehr unglücklich und die hinzugeschnitte "Antwort" unpassend. Im Interview hatte Frau Lassmann zurecht gefragt, ob die Stallhaltung, denn nicht kontraproduktiv sei. Diese Frage hatte ich dann beantwortet, mit Hinweis auf den schlechteren gesundheitlichen Allgemeinzustand der Tiere, das angeschlagene Immunsystem, usw, wobei die Antwort nicht verwertet wurde. Ich hatte auch auf das unsägliche Leid der Tiere - besonders auch der Wasservögel - hingewiesen. M.E. hätte die Frage sein müssen, ob sich wesentlich mehr Tiere hätten anstecken müssen, wenn es keine Stallpflicht gegeben hätte, und ob die Vermeidung einiger weniger mehr angesteckte Tiere, wenn überhaupt es mehr gewesen wären, das Leid von Millionen eingesperrten gerechtfertigt hätten, gerechtfertigt hätten, daß es so viel weniger Freilandhaltung gibt und die Käfighaltung wieder salonfähig gemacht gemacht wurde - trotz gegenteiligen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes aus dem Jahre 1999.
Trotzdem gebührt Frau Lassman unser Dank, daß sie daran erinnert hat, daß auch heute noch Tiere der Stallpflicht unterworfen sind - also gegen den Willen ihrer Halter gequält werden - und daß es mit der momentan gewonnen Freiheit schon bald wieder vorbei sein kann. Bei dem Zeitdruck unter dem Berichte produziert werden müssen, ist es sicherlich fast unmöglich, die Dinge so zu formulieren, wie man es sich vielleicht im Nachhinein gewünscht hätte oder bei mehr Zeit sie auch gewählt hätte. Das sehen wir auch an vielem was auf unseren eigenen Seiten steht, die auch unter enormen Zeitdruck, da ehrenamtlich bei vielen gegenteiligen Anforderungen, entstehen. Also deshalb noch einmal einen herzlichen Dank an Frau Lassmann und Radio Flora, daß sie das Leid der Tiere nicht vergessen haben.
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