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In einem eher schon in Vogelgrippenostalgie geschriebenen Artikel in der taz, kommen am Schluß doch noch Kritiker der Hysterie und Stallpflicht zu Wort: " 'Eine Epidemie haben Wildvögel in den letzten Jahren nicht gebracht', sagt Klaus Drawer. 'An dieser Verbreitungstheorie stimmt etwas nicht, trotzdem muss unser Geflügel sein kurzes Leben im Stall verbringen.' Und auch der Vogelgrippe-Experte vom Bund für Umwelt und Naturschutz, Markus Nipkow, hält andere Übertragungswege für 'mindestens genauso wichtig'. 'Geflügelteile und Küken werden durch die ganze Welt transportiert, oft auch illegal', sagt er. 'Das sind ideale Brutstätten für Viren.'
Elke Reinking, als Sprecherin des FLI, redet sich und ihre Behörde im selben Artikel um Kopf und Kragen. Um die Angst auf einem von den von ihr vertretenen Interessengruppen benötigten hohen Niveau zu halten, läßt sie Sprüche wie diese los: "Bis jetzt war es noch zu warm, das tötet die Viren ab" und "Wir haben im letzten Jahr gesehen, dass sich das Virus innerhalb von einer Woche von Vietnam nach Südschweden ausbreiten kann." Letztere Aussage dürfte der eindeutige Beweis gegen die vom FLI im letzten Jahr mit Vehemenz vertretene Behauptung sein, daß Wildvögel für die Verbreitung von H5N1 verantwortlich seien. Diese wissenschaftlich nicht begründete Propaganda führte zur Stallpflicht und zum Erhalt der Legebatterien. Auch die erste zitierte Aussage der Lobbyistin ist dummes Zeug. Die Meinung des Leiters der Schenkenberger Vogelschutzwarte, Gertfred Sohns, wird in der Märkischen Allgemeinen vom Vortag so zitiert: "Die Singschwäne auf Rügen zu Jahresanfang wären durch Entkräftung gestorben. " Er verneint, damit nicht, daß sie den Virus in sich trugen, sondern weißt nur darauf hin, daß der Virus auch im Sommer überlebt (ist an sich ohnehin offensichtlich, wie würde er sich sonst von einem Winter zum anderen herüberretten) und daß nicht jedes Tier, daß den Virus in sich trägt daran gestorben sein muß sowie daß geschwächte Tiere anfälliger sind. Auch deshalb verbreitet sich das Virus so schnell in Massentierhaltungen und fordert einen so hohen Blutzoll dort. Deshalb ist es ein Witz, daß die Freinlandhaltung verboten werden soll, auf daß alle Tiere so emfänglich werden, wie es die Batteriehennen oder die Masthähnchen von Wiesenhof sind.
Selbst der linientreue öffentlich-rechtliche Rundfunk wagt sich aus der Monotonie der Vogelgrippehysterie heraus. Der WDR hat gestern einen Beitrag von Katinka Schröter, einer Journalistin, die sich nicht nur auf Pressemitteilungen verläßt sondern selbständig recherchiert, gebracht. Dort wurden viele Ungereimtheiten der FLI-Märchens dargelegt und auch die menschliche und tierische Seite des rücksichtslosen Vorgehens des BMLEV unter Minister Horst Seehofer sowie der untergeordneten Behörden beleuchtet.
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